© Regupol

Preisträger Über Oberbayern 2024

Bellevue di Monaco

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Bellevue di Monaco

Projekt
Sanierung & Umbau von drei Bestandsgebäuden, erbaut zwischen 1870 und 1958
Architekt
hirner & riehl architekten und stadtplaner
Bauherr
Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco, München

Preisträger

Über Oberbayern 2024

Region LH München

Dieser Preis überstrahlt alles und das nicht nur sprichwörtlich, weil sich auf dem sechsgeschossigem Wohnturm Bellevue di Monaco seit Ende 2020 eine grandiose Dachsportanlage befindet, die nachts hell erleuchtet auf sich aufmerksam macht. Der Leuchtturm-Effekt ist absolut berechtigt, ja man wünscht sich von Herzen und aus zahlreichen Gründen, dass dieses Projekt an vielen Orten Schule macht. Erstens, weil sich hier eine Initiative leidenschaftlich, kreativ und nicht zuletzt mit der nötigen Hart­näckigkeit dafür eingesetzt hat, dass Bestandsgebäude nicht abgerissen werden. Das war damals – leider – noch eine Pionierleistung, die nicht zuletzt gehörig Überzeugungsarbeit bei der Stadt erforderte, weil deren Verantwortliche lange Zeit für den Abriss plädierten. Zweitens, weil die Architekten hier deutlich machen, wie wenig es bei einem Umbau braucht, wenn man die Qualitäten eines Bestands erkennt und sich selbst als Architekt dem Gebäude unterordnet. Nicht das Haus muss sich hier einer neuen Nutzung anpassen, sondern es wurde die passende und sinnvolle Nutzung für alle drei Bestandsgebäude gesucht.
Was nicht bedeutet, dass die Sanierung und der Umbau der drei Bestandsgebäude nicht die Handschrift der Architekten und der Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco als Bau­herrin trägt. Denn das, was dazu gekommen ist, macht Bellevue di Monaco zu einem Ort mit enormer Strahlkraft – allen voran das Bellevue Cafe, wo Einheimische mit Geflüchteten so entspannt und gut gelaunt zusammenkommen können, wie man es sich für ganz Deutschland wünscht.
Was wiederum zeigt: Architektur kann der Motor für sozialen Wandel sein. Dieses Land braucht mehr davon!